Jedes Jahr seit 2008 rufen die Landesmusikräte ein Instrument zum „Instrument des Jahres“ aus. 2023 darf sich die Mandoline über die Aufmerksamkeit freuen, die ihr dadurch zuteil wird. Und das ist auch gut so. Denn viele Menschen kennen das Instrument kaum bis gar nicht oder haben oftmals vorurteilbehaftete Vorstellungen von der Mandoline und ihrer Musik.
Die Wurzeln der Mandoline liegen in der arabischen Langhals-Laute, deren ältesten Abbildungen auf ca. 2.000 Jahre v. Chr. datiert werden. Als Teil der Lautenfamilie war die Mandoline in der Renaissancezeit ein beliebtes Instrument an vielen Höfen Europas und wurde dort bis in die späte Klassik hinein musiziert. Durch die Entwicklung zu immer lauteren Klangkörpern verschwand die Mandoline im 19. Jahrhundert aus der Klassischen Musik und lebte vor allem in der italienischen Volksmusik weiter. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kehrte sie ins Konzertleben und mit eigenen Ensembleformationen in die Klassische Musik zurück. Aber auch in Bluegrass, Folk und Jazz ist die Mandoline weit verbreitet. Darüber hinaus wird das Instrument immer wieder in Rock- und Pop-Musik eingesetzt.
Anders als bei den meisten anderen Instrumenten, die flächendeckend anzutreffen sind, finden sich Mandolinen an Stellen wieder, an denen es Protagonisten gibt, die sich um deren Entwicklung bemühen. So war es in Wien Vinzenz Hladky, der Anfang des 20. Jahrhunderts Mandoline unterrichtete, Werke für und mit Mandoline verlegte und u.a. auch Vorsitzender des „Wiener Mandolinenvereins“ war. Der von ihm gegründete Verlag wurde 1969 vom Heinrichshofen Verlag gekauft, wodurch sich in unserem Repertoire einige spannende Werke für Mandoline und auch Mandolinenorchester finden. Weitere Informationen zu dem Projekt „Instrument des Jahres“ finden Sie unter: www.instrument-des-jahres.de
Bild: Landesmusikrat Schleswig-Holstein e.V.